Austausch zur Regionalentwicklung im Knüll mit der Uni Münster

Naturpark Knüll – Studierende der Universität Münster, Fachbereich Geografie, untersuchen den Knüll als Ort des ökonomischen und sozialen Wandels. Dazu tauschten sie sich mit dem Naturpark und dem Regionalmanagement aus.
Wie kann Regionalentwicklung auf dem Land gelingen? Welche Herausforderungen gibt es und wie kann man diesen begegnen? Diesen und anderen Fragen gingen 25 Geografie-Studierende der Uni Münster in einem Seminar zu ländlichen Räumen nach. Der Knüll diente den beiden Seminarleitern Dr. Tino Petzold und Lukas Dörrie, der die Region und Nordhessen aus eigenen Tätigkeiten mit dem ‚Kompost Ensemble‘ gut kennt, als Fallbeispiel.
Für einen Austausch vor Ort trafen sie in Rengshausen unter anderem Katrin Anders, Geschäftsführerin des Zweckverbands Knüllgebiet, zuständig für den Naturpark Knüll, und Artur Dick, neuer Regionalmanager im Knüll.
Katrin Anders gab Einblicke in die Entstehung des Naturparks Knüll. Dieser wurde als LEADER-Projekt und Instrument der Regionalentwicklung entwickelt. Sie stellte heraus, wie wichtig die Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist und welche Bedeutung ehrenamtliches Engagement für die Entwicklung des Naturparks hat.
Um dies aus erster Hand zu erfahren, trafen sie Rudi Zülch. Er ist ehrenamtlicher Wegepate für zwei Premiumwanderwege im Knüll und engagiert sich mit dem Club Beisetal für die Freilichtbühne in Rengshausen.
Artur Dick erläuterte, wie er seinen Weg aus dem Studium der Stadt- und Regionalplanung in die Regionalentwicklung im Knüll gefunden hat.
Zum Abschluss besuchte die Exkursionsgruppe das Hotel Sonneck und ließ sich zeigen, wie vielfältig das Engagement für eine nachhaltige Hotelführung mit großem Augenmerk auf regionale Produkte sein kann und mit welchen Herausforderungen man dabei umgehen muss. Hotelchefin Christiane Traue hat die Naturparkentwicklung eng mit begleitet und ist Mitglied im Förderausschuss der LEADER-Region Knüll. Seit vielen Jahren macht sie sich für eine nachhaltige Regionalentwicklung stark.
Im Gespräch mit den Studierenden wurde darüber diskutiert, wie die Etablierung eines Naturparks gelingen kann. Insbesondere an den regionalen Beteiligungsprozessen, beispielsweise für die Entwicklung des Naturparkplans, war das Interesse groß.
Weitere Stationen der zweitägigen Exkursion waren ein Austausch mit Johannes Maiwald (Leiter Stabsstelle Personal und Recht) und Sascha Zahmel (Leiter der Finanzverwaltung) von der Stadtverwaltung Homberg (Efze), eine Tour über den WANDELpfad zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung mit Markus Staedt (Leiter Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, Tourismus), eine Diskussion über Strukturwandel mit Martin Spengler (IG Metall Nordhessen) sowie ein Basketball-Match mit Jugendlichen auf Einladung von Merimyemam Hassen, die sich ehrenamtlich im Jugendzentrum Homberg (Efze) einsetzt.
Ein Fazit am Ende dieser Veranstaltung: Die Region Knüll ist mit ihren naturräumlichen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen für Lehre und Forschung von großem Interesse. Mit der Vielzahl und Diversität von ehrenamtlichem Engagement, kleinen Betrieben oder nachhaltigem Tourismus leistet die Region bereits wichtige Beiträge zur Überwindung gesellschaftlicher Herausforderungen, wie etwa dem Klimawandel.
Jedoch sind sowohl bereits erreichte Ziele, als auch weitere Potentiale regional ungleich verteilt und häufig nicht sichtbar. Auch deshalb ist es wichtig, das Engagement von Menschen wie Christiane Traue, Merimyemam Hassen oder Rudi Zülch sichtbar zu machen und wertzuschätzen. Der Besuch der Studierenden war daher eine gute Gelegenheit, die regionalen Charakteristika einzufangen, dafür zu sensibilisieren und die Vorzüge des Knülls weiter sichtbar zu machen.
Quelle/Bild: Naturpark Knüll