Bürgerinitiative kritisiert geplanten Windkraftstandort

SCHWALMSTADT | WILLINGSHAUSEN. Mit der Petition „Wieragrund schützen – Windkraft mit Augenmaß“ hat sich die Bürgerinitiative Schwälmer Gegenwind am 18. Juli 2025 öffentlich gegen den geplanten Standort eines Windparks in der Gemarkung Wasenberg ausgesprochen. Der aktuell vorgesehene Bauort liegt oberhalb der Wasserschutzzone II des Tiefbrunnens Igelsheide. Dieser deckt rund ein Drittel der Trinkwasserversorgung von Schwalmstadt-Treysa. Außerdem liegen die Standorte direkt am FFH-Naturschutzgebiet „Wieragrund von Schwalmstadt“.
Die Petition richtet sich an die Gemeindevertretung Willingshausen und die Energiegenossenschaft Schwalm-Knüll eG, die dort sechs Windenergieanlagen mit einer Gesamthöhe von bis zu 320 Metern errichten möchten – zwei davon im Wald, vier im Offenland. Der Abstand zur Wohnbebauung im Schwalmstädter Stadtteil Treysa beträgt teilweise nur knapp über 1.500 Meter. Zunächst wird aber Bürgermeister Tobias Kreuter angesprochen, von dem die Schwalmstädter Bürger erwarten, dass er, beziehungsweise Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, sich für diese Anliegen gegenüber der Nachbarkommune und der Investorin positioniert.
Bedenken aus Sicht der Bürgerinitiative
„Wir sind nicht gegen Windkraft – aber wir sind für eine verantwortungsvolle Standortwahl“, erklärt ein Sprecher der Initiative. Die Hauptkritikpunkte betreffen:
- Wasser- und Gesundheitsschutz: Die geplante Lage innerhalb der Trinkwasserschutzzone II widerspricht den Empfehlungen des DVGW und der Planungshinweise des Regionalplans Nordhessen.
- Natur- und Artenschutz: Das angrenzende FFH-Gebiet ist Lebensraum geschützter Arten wie dem Rotmilan und liegt auf einer bedeutenden Kranichzugroute.
- Wohnqualität und Naherholung: Die Igelsheide ist das einzige zusammenhängende Naherholungsgebiet der Kernstadt Schwalmstadts. Die unmittelbare Nähe der Anlagen – in ihrer neuen Größendimension – zur Wohnbebauung stellt eine erhebliche Belastung durch Lärm, Infraschall und Landschaftsdominanz dar.
Ziel der Petition: Verlagerung statt Verhinderung
Die Initiative fordert keine generelle Ablehnung des Projekts, sondern eine Verlegung des Windparks in einen südwestlich gelegenen Bereich der Gemarkung Wasenberg – mit mehr Abstand zur Wohnbebauung und außerhalb sensibler Schutzgebiete. Solche Flächen seien laut Gutachten vorhanden.
Mitmachen & unterstützen
Die Petition ist online unterzeichentbar unter: https://www.openpetition.de/petition/online/wieragrund-schuetzen-windkraft-mit-augenmass-fuer-die-verlegung-des-windparks-wasenberg-ihre
Hintergründe, Fakten und Mitmach-Möglichkeiten finden Interessierte auf der Internetseite der Initiative: https://www.schwaelmergegenwind.de
Zusätzlich ist die Bürgerinitiative auf Facebook und Instagram aktiv, um Betroffene zu vernetzen und aktuelle Informationen bereitzustellen. Auch Unterschriftenlisten für die Offline-Unterstützung werden dort bereitgestellt.
Pressekontakt:
Schwälmer Gegenwind – Bürgerinitiative für verantwortungsvolle Windkraftplanung
Hans-Werner Carli, Otto-Kuwilsky-Str. 6, 34613 Schwalmstadt, Telefon: +49 (0) 172 562 36 96
Quelle: Schwälmer Gegenwind