Geografie & Lage

Borken liegt zwischen Kassel im Norden (ca. 50 km) und Marburg im Süden (ca. 55 km). Die nächstgelegenen Städte sind Fritzlar im Nordosten und Homberg (Efze) im Osten, jeweils etwa 15 km entfernt. Westlich der Stadt erstreckt sich der Kellerwald, während sich südöstlich das Knüllgebirge erhebt. Durch das Stadtgebiet fließt die Schwalm, ein Nebenfluss der Eder, die zusammen mit ihren Zuflüssen das Landschaftsbild prägt. Die Umgebung ist durch landwirtschaftliche Flächen, Wälder und die für die Region typischen Seenlandschaften gekennzeichnet, die aus ehemaligen Tagebauen hervorgegangen sind.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Borkens datiert auf das Jahr 1231. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum des Braunkohlebergbaus in Hessen. Anders als in anderen Regionen wurde die Kohle hier sowohl im Tagebau als auch unter Tage abgebaut. Ein tragisches Ereignis war das Grubenunglück von Stolzenbach am 1. Juni 1988, bei dem zahlreiche Bergleute ihr Leben verloren. In der Folge wurde der Kohleabbau eingestellt, und am 15. März 1991 endete auch die Stromerzeugung im Kraftwerk Borken. Seitdem durchläuft die Stadt einen erfolgreichen Strukturwandel, bei dem ehemalige Bergbauflächen rekultiviert und für Freizeit und Tourismus nutzbar gemacht wurden.

Kultur & Freizeit

Ein herausragendes kulturelles Highlight ist das Hessische Braunkohle-Bergbaumuseum, das die Bergbaugeschichte der Region lebendig hält. Seit 2003 ergänzt ein Freilichtbereich das Museum, der über Kohle und Energie informiert. Dem Museum ist zudem ein Naturschutzinformationszentrum zum Borkener See angegliedert. Die rekultivierten Tagebaue bilden heute das Borkener Seenland, das vielfältige Freizeitmöglichkeiten bietet. Der Singliser See ist ein beliebtes Windsurfrevier, während der Borkener See als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und eingeschränkt touristisch genutzt werden kann. Regelmäßige Veranstaltungen wie das Borkener Frühlingserwachen, der Nordhessische Wecke- und Wurstmarkt und der Weihnachtsmarkt bereichern das kulturelle Leben der Stadt.

Wirtschaft & Infrastruktur

Nach dem Ende des Bergbaus hat sich Borken wirtschaftlich neu orientiert. Die Stadt setzt verstärkt auf den Tourismus, insbesondere durch die Nutzung der Seenlandschaften und kulturellen Angebote. Verkehrstechnisch ist Borken gut angebunden. Die Bundesstraße 3 führt durch die Stadt und verbindet sie mit den umliegenden Regionen. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch Buslinien gewährleistet, die Borken mit den Nachbarstädten und -gemeinden vernetzen. Im Bildungsbereich verfügt die Stadt über mehrere Schulen, darunter die Gustav-Heinemann-Schule (Gesamtschule), die Grundschule Borken und die Grundschule Kleinenglis. Zudem gibt es eine Förderschule, die Teichgartenschule. Die medizinische Versorgung wird durch nahegelegene Krankenhäuser in den umliegenden Städten sichergestellt.