Mit dem Abiturzeugnis in die Zukunft

Es war ein lang ersehnter Moment und Zeit, zurück und nach vorn zu blicken: Am 28. Juni konnten unsere diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten mit Stolz ihr Abiturzeugnis empfangen. Eltern, Verwandte und Freunde sowie Lehrerinnen und Lehrer des Schwalmgymnasiums waren mit ihnen in die Ziegenhainer Kulturhalle gekommen, um an diesem besonderen Augenblick teilzuhaben. Schließlich hatte jeder von ihnen auf seine Weise mitgeholfen und mitgefiebert, dass dieses großes Ziel erreicht werden konnte.
In feierlichem Rahmen überreichten Schulleiter Mario Cimiotti, Studienleiter Dr. Michael Funke sowie die Tutorinnen und Tutoren in diesem Jahr die 85 Abiturzeugnisse, 30 davon mit einer Eins vor dem Komma, sieben sogar mit der Traumnote 1,0: Emily Berg, Jakob Schwalm, Hannah Busch, Elisa Manz, Catalina Walde, Emily Lemke und Theresa Körner konnten diesen beeindruckenden Erfolg für sich verbuchen. Auch andere Absolventinnen und Absolventen durften Auszeichnungen und Ehrungen für besondere Leistungen in verschiedenen Bereichen entgegennehmen.
Neben der Zeugnisverleihung und den Ehrungen sorgten musikalische Beiträge des Zehntklässlers Noah Neufeld am Klavier und der Big Band unter Leitung von Hanna Kunkel für das Gelingen der Verabschiedungsfeier. Auch verschiedene Redner richteten das Wort an die Anwesenden.
Schulleiter Mario Cimiotti hob in seiner Begrüßung die große Bandbreite des Unterrichtsangebots hervor, die das deutsche Schulsystem für die Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur vorsehe. So hätten die Jugendlichen heute nicht nur die Allgemeine Hochschulreife als Abschluss vorzuweisen, sondern auch „den Zustand maximaler Wissensbreite“ erreicht. Erlangte Bildung und Reife seien dabei sicher mehr Wert als die erzielte Note.
Als Tutoren der Leistungskurse Geschichte sowie Politik und Wirtschaft sprachen Astrid Meschede und Jürgen Appel zur Festgesellschaft. An einem Tag im Zeichen des Rückblicks auf die Schulzeit und des Ausblicks auf Kommendes ließen sie das Publikum an ihren Gedanken zum Verhältnis von Vergangenheit und Zukunft teilhaben.
Im Vordergrund stand dabei die Zukunft als „Möglichkeitsraum“, wie es im Wissenschaftsfeld der Zukunftsforschung heiße. Diese könnten wir ganz individuell zum Teil sehr stark, zum Teil aber auch eher weniger gestalten und beeinflussen: Während dies in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten unserer „Alltagszukunft“, meist noch gut möglich sei, werde der persönliche Einfluss in Bezug auf die „Zukunft unseres Lebens“ dagegen schon geringer, da diese neben den eigenen auch von gesellschaftlichen Vorstellungen und Entwicklungen geprägt sei. Für die „Zukunft unserer Epoche“, in deren Kontext unsere individuelle Zukunft stehe, sei der Gestaltungsspielraum als Einzelperson noch kleiner. Hier komme es vielmehr auf die gemeinsame Verantwortung an. Geschichtsbewusstsein und Geschichtsverständnis könnten Vorstellungen von wünschenswerten Zukünften bilden.
Den Abiturientinnen und Abiturienten stehe die Zukunft als „Möglichkeitsraum“ nun weit offen. Statt einer Lähmung durch den aktuellen Zustand der Welt, beispielsweise mit Blick auf Kriege und die Klimakrise, seien Zuversicht und Optimismus angebracht, die aus familiärem Zusammenhalt, Freundschaften oder eigenen Fähigkeiten und Talenten erwachsen könnten. Die Freiheit und die Möglichkeit, die Demokratie mitzugestalten und die Politik mitbestimmen zu können, sei, wie die Vergangenheit zeige, nicht selbstverständlich und solle daher aktiv genutzt werden, um den „Möglichkeitsraum Zukunft“ individuell und kurzfristig, aber eben auch gemeinsam und längerfristig zu gestalten.
Schwalmstadts Bürgermeister Tobias Kreuter appellierte in seinem Grußwort ebenfalls an die Abiturientinnen und Abiturienten, die Zukunft aktiv mitzugestalten, z.B. im sozialen oder politischen Bereich. Wie im Sport könnten viele Ziele am besten gemeinsam erreicht werden. Dies gelte auch für das Abitur: Eltern, Freunde, Klassenkameraden und Lehrer hätten großen Anteil daran, dass die Jugendlichen heute ihr Zeugnis in den Händen hielten. „Letztlich habt aber ihr die Leistungen erbracht!“, erkannte er an.
Schulsprecher Thomas Aigenser, der sich in seinem Grußwort besonders bei den Mitgliedern der Schülervertretung des Abi-Jahrgangs bedankte, der Vorsitzende des Elternbundes Mario Boller und die Vorsitzende des Ehemaligenvereins Katharina Eisenach gratulierten dem Abiturjahrgang ebenfalls.
Zum Schluss kamen dann mit Emily Berg und Jakob Schwalm auch zwei der Hauptpersonen zu Wort. Sie erinnerten an Erfahrungen und Erlebnisse ihrer Schulzeit, z.B. an lustige Unterrichtssituationen, Fahrten, Feten und die Mottowoche. Das SG, an dem sie sich wohlgefühlt hätten, habe sie sehr geprägt und werde immer von großer Bedeutung für sie sein. Ihr Dank gelte den Eltern, Familien, Freunden sowie den Lehrerinnen und Lehrern.
Vorangegangen war der Entlassungsfeier ein Abiturgottesdienst Vorabend, der sich dem Abi-Motto „BACABI – 13 Jahre Rum“ widmete. Neben Musik des vierköpfigen Vokalensembles „Final Harmony“ unter Leitung von Herrn Rohde und Besinnlichem wie Bonhoeffers Gedicht „Wer bin ich?“ erwartete die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher mottogemäß anstelle einer „nüchternen“ Predigt eine kurzweilige Barszene. In der gab es viel zu lachen, und doch kamen Nachdenkliches und der Zuspruch, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken, nicht zu kurz. Feierlich wurde schließlich den Abiturientinnen und Abiturienten von Schulpfarrerin Dieling und ihren Religionskolleginnen mit jeweils persönlichen Worten der Segen zugesprochen.
Der von der Schülerschaft organisierte Abiball am letzten Schultag vor den Sommerferien soll den krönenden Abschluss der Feierlichkeiten bilden. Danach können die Abiturientinnen und Abiturienten ihre schulische Vergangenheit hinter sich lassen und mit großen Schritten in die Zukunft starten. Das SG gibt ihnen die allerbesten Wünsche mit auf den Weg!
Hier die Geehrten im Überblick:
Die Jahrgangsbesten
- Berg, Emily (1,0)
- Busch, Hannah (1,0)
- Körner, Theresa (1,0)
- Lemke, Emily (1,0)
- Manz, Elisa (1,0)
- Schwalm, Jakob (1,0)
- Walde, Catalina (1,0)
- Gössel, Johanna (1,1)
- Iberhysaj, Erza (1,1)
- Mancinelli, Jan-Luca (1,1)
- Pilipenko, Elisabeth (1,1)
- Roßbach, Mina (1,1)
- Vaupel, Magdalena (1,1)
- Helwig, Anton (1,2)
- Werner, Marie (1,2)
- Bieber, Felix (1,3)
- Figge, Leonard (1,3)
Besondere Fachleistungen
- Berg, Emily (Französisch, ev. Religion)
- Busch, Hannah (Politik und Wirtschaft, Biologie)
- Helwig, Anton (Informatik, Physik, Sport)
- Körner, Theresa (kath. Religion)
- Lemke, Emily (Latein, Geschichte)
- Mancinelli, Jan-Luca (Englisch)
- Manz, Elisa (Geografie)
- Pilipenko, Elisabeth (ev. Religion)
- Schwalm, Jakob (Mathematik, Chemie)
- Strubel, Jasmin (Biologie)
- Walde, Catalina (Biologie)
- Werner, Marie (ev. Religion)
Langjährige AG-Teilnahme
- Leibig, Emily (Chor und Big Band)
Das Foto mit der großen Gruppe zeigt den gesamten Abiturjahrgang. Das Bild mit der kleineren Gruppe zeigt Schulleiter Mario Cimiotti mit den Geehrten (Namen s.o.). Auf beiden Fotos fehlt Hannah Busch.
Quelle/Text: Julia Ulm und Monika Dieling – Schwalmgymnasium Treysa