Neue Blühflächen in Gudensberg: 3.700 Quadratmeter für mehr Artenvielfalt

Gudensberg. In Gudensberg wächst etwas Neues – und das im wahrsten Sinne des Wortes: An drei verschiedenen Standorten entstehen derzeit Blühflächen mit einer Gesamtgröße von rund 3.700 Quadratmetern. Am Kasseler Kreuz, auf dem Außengelände der neuen Feuerwehr sowie an der Kita in Maden wurden jetzt heimische Wildblumensamen ausgesät. Die Flächen wurden zuvor vom Bauhof aufbereitet. Sie wurden gepflügt und gefräst, um optimale Bedingungen für das Wachstum zu schaffen. Nach dem ersten Regen wurde der Boden angewalzt, nun beginnt das Warten auf die Keimung.
Die Mischung, die hier verwendet wird, besteht aus heimischen, ein- und mehrjährigen Wildpflanzen, die sich langfristig ansiedeln sollen. Typische Arten wie Königskerze, Wegwarte, Witwenblume, Färberkamille und falscher Majoran sorgen nicht nur für ein farbenfrohes Bild von Juni bis in den Herbst, sondern sind auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz der heimischen Artenvielfalt.
Ein Paradies für Insekten und Kleintiere
Blühflächen wie diese bieten zahlreichen Insektenarten – darunter Bienen, Hummeln und Schmetterlingen – Nahrung und Lebensraum. Gerade heimische Pflanzenarten sind für viele Insekten lebenswichtig, da sie sich in einem langen Prozess aneinander angepasst haben. Ohne diese Pflanzen finden viele Bestäuber keine Nahrung mehr. Auch Käfer, Spinnen und Heuschrecken, sowie Kleintiere wie Igel und Vögel profitieren von den strukturreichen Flächen.
Die Flächen werden in diesem Jahr nicht gemäht. Die erste Mahd erfolgt bewusst erst im kommenden Frühjahr. Das hat einen wichtigen Grund: Die abgestorbenen Pflanzenteile dienen über den Winter hinweg als Rückzugsort und Überwinterungshilfe für Tiere und Insekten. In hohlen Stängeln und unter der Pflanzendecke finden sie Schutz vor Kälte und Fressfeinden. Erst im Frühjahr, wenn neue Triebe erscheinen, wird die Fläche vorsichtig zurückgeschnitten, um den Kreislauf erneut zu starten.
Gewässert werden die jungen Pflanzen nur dann, wenn es wirklich nötig ist – etwa in längeren Trockenphasen beim Anwachsen. Ziel ist es, robuste und angepasste Pflanzen zu etablieren, die sich langfristig selbst erhalten können.
Quelle: Stadt Gudensberg