Neues Wohnprojekt in Borken: Caritas errichtet Wohngruppe für Kinder

Ehemaliges Pfarrheim „Liobaheim“ wurde an den Diözese-Caritasverband Fulda veräußert
Borken – Auf dem Grundstück in der Dr.-Eckener-Straße in der Borkener Kernstadt steht seit einigen Jahren das ehemalige Pfarrheim „Liobaheim“ der Christkönig-Gemeinde Borken leer. Lange hat der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde gemeinsam mit Pfarrer Peter Göb nach einem geeigneten Käufer für das Grundstück mit Gebäude gesucht. Das innenstadtnahe Grundstück ist sehr attraktiv gelegen. Ziel der Christkönig-Gemeinde Borken war es, dass das Grundstück einer bedarfsgerechten und caritativen Bestimmung zugeführt werden kann.
Nun ist es offiziell: Das Grundstücke und das ehemalige Pfarrheim „Liobaheim“ wurde an den Diözesancaritasverband der Diözese Fulda e.V. verkauft. Vergangene Woche wurden die weiteren Pläne für Abriss und Neubau sowie das Nutzungskonzept des Caritasverbandes Fulda von den Vorstandsmitgliedern vorgestellt.
Caritasverband ist Träger von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
Der Caritasverband für die Diözese Fulda e. V. ist u. a. Träger von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Ein Teil dieses Verbandes ist die Einrichtung „Haus-Carl-Sonnenschein“ in Fritzlar, welches an mehreren Standorten verschiedene Hilfsangebote aus dem Spektrum der erzieherischen Hilfen anbietet. Die angestellten Fachkräfte unterstützen, begleiten und beraten Kinder, Jugendliche und Angehörige unabhängig von Konfession, Geschlecht, Nationalität oder sozialem Status.
Es entsteht ein neues Wohnhaus
Zunächst wird auf dem Grundstück das Gebäude abgerissen. Caritas-Vorstand Ansgar Erb, der auch die Baumaßnahme begleitet, erläuterte: „Die Abrissgenehmigung liegt bereits vor. Die Ausschreibung der Abrissarbeiten läuft und der Abriss wird jetzt im Frühjahr beginnen.“ Der Baustart ist für Ende 2025, Anfang 20026 geplant. Es wird ein zweigeschossiges Wohnhaus mit neun Wohneinheiten für die Kinder sowie einem Zimmer für die Nachtbereitschaft und Bädern im Obergeschoss entstehen. Im Erdgeschoss wird es eine große Küche, einen Gemeinschafts- und Hauswirtschaftsraum sowie Büro- bzw. Besprechungszimmer geben. Hinter dem Gesamtgebäude ist noch Gartenfläche, die von den
Kindern und Betreuern der Wohngruppe zur Freizeitgestaltung genutzt werden kann.
Insgesamt investiert der Caritas-Verband 1,6 Mio. Euro in den Neubau, inklusive Einrichtung.
Das Gebäude hat insgesamt 380 m² Wohnfläche.
„Borken ist ein sehr guter Standort für eine Kinder-Wohngruppe“, betont Andreas Mardorf,
Leiter der Kinder- und Jugendhilfe „Haus Carl Sonnenschein“ in Fritzlar, welcher die neue
Wohneinrichtung in Borken zugeordnet sein wird. „Hier ist die nötige Infrastruktur mit
Kindertagesstätte, Schulen, Vereinsleben und einer sehr guten Anbindung an den öffentlichen
Nahverkehr. So können die betreuten Kinder und Jugendlichen gut in das Leben in Borken
(Hessen) integriert werden.
Neue Angebot in Borken
Das Angebot in Borken soll sich an Kinder ab drei Jahren richten. Auftrag für das
pädagogische Team der neuen Wohngruppe ist es, die Entwicklung der heranwachsenden
Bewohnerinnen und Bewohner zu eigenverantwortlichen sowie gemeinschafts- und
gesellschaftsfähigen jungen Menschen zu fördern. Auch die Befähigung zur
Verselbstständigung nimmt einen sehr wichtigen Platz in der Begleitung ein.
Dominique Vilmin, Ressortleiter Caritas-Jugendhilfe, erklärte: „Das Unterbringungskonzept
setzt auf die so genannte Sozialraumorientierung. Jedes betreute Kind hat mit seiner
Wohngruppe seine „Familie“ und nimmt aber altersgemäß und individuell am üblichen
Alltagsleben in seinem Wohngebiet teil. Nach unseren Erfahrungen funktioniert dieses
Prinzip sehr gut. Oberstes Ziel der pädagogischen Arbeit bleibt dabei natürlich, die Kinder-
und Jugendlichen nach Möglichkeit bald wieder in ihre ursprünglichen Familien
zurückzuführen. Im Zuge der gesamten Betreuung arbeitet die Caritas-Jugend-hilfe stets eng
mit den zuständigen Jugendämtern sowie den betroffenen Eltern zusammen.“
Bürgermeister Marcèl Pritsch bedankte sich bei dem Termin für den guten Kontakt zur
Christkönig-Gemeinde Borken und Pfarrer Peter Göb. „Es war gut und wichtig, dass die
Veräußerung von Anfang an offen kommuniziert wurde. Wir freuen uns mit dem Caritas-
Verband einen Träger zu haben, der die Kinder in unsere Kindertagesstätten, Schulen und
Vereine und natürlich auch später in die Arbeitswelt in Borken und Umgebung integrieren
möchte. Wenn diesen Kindern und Jugendlichen hier Gutes widerfährt und die Gesellschaft sie gut annimmt, dann werden sie dies auch später wieder in ihrem gesellschaftlichen Leben zurückgeben. Davon bin ich überzeugt.

entsteht eine Wohngruppe für Kinder und Jugendliche. Bei einem Termin erläutere der Caritas-Verband das neue Konzept. V. l. Andreas Mardorf, Einrichtungsleiter Haus Carl-Sonnenschein, Fritzlar; Pfarrer Peter Göb; Thomas Weis, Verwaltungsratsmitglied der Kirchengemeinde; Dominique Vilmin, Ressortleitung Caritas-Jugendhilfe; Markus Swoboda, Architekt; Ansgar Erb, Caritas-Vorstand und Bürgermeisprter Marcèl Pritsch.
Quelle: Stadt Borken (Hessen)