Umgestaltung des Freibad Erleborn Homberg/Efze

Sonnenschein und blauer Himmel. Gutes Bauwetter. Und eine gute Voraussetzung um bei der Sanierung des Freibades Erleborn an unterschiedlichen Stellen im Bad voran zu kommen. Der Rohbau des Multifunktionshauses ist so gut wie fertiggestellt, bald kann mit dem Innenausbau begonnen werden. Das neue Kinderbecken steht in seiner Grundstruktur und wartet auf Betonierungsarbeiten und das Einsetzen des Beckens. Alles könnte nicht besser sein, wäre da nicht ein kleiner Dämpfer im baulichen Zeitplan. Der Bau des Schwimmbeckens verzögert sich leider. Bei der Freilegung des Beckenrandes (an der Kopfseite bei den ehem. Sprungtürmen) stellte man fest, dass die Beckenwände unregelmäßig sind und statisch nicht den heutigen Anforderungen entsprechen. Außerdem besteht die 10 Zentimeter dicke Bodenplatte nicht aus Stahlbeton und ist viel zu dünn und liegt auf einer Schotterschicht. Das zeigte sich, nachdem man die Bodenplatte an mehreren Stellen aufgeschnitten hatte.
Arbeiten am großen Schwimmbecken
Die Bodenplatte und die Wände müssen nun verstärkt werden. „Nach derzeitigen Standards muss die Stärke der Bodenplatte eher 30 bis 40 Zentimeter betragen“, erklärt die städtische Bauleiterin Alexandra Dörrbecker. Um dem Edelstahlbecken mehr Stabilität zu verleihen, werde der Aufbau erhöht. Außerdem werden die schiefen Wände des alten Beckens begradigt, bevor das Edelstahlbecken eingebaut werden kann. „Wir vermuten, dass das damals gemacht wurde, um den Wasserdruck abzufangen und auszugleichen“, sagt Bademeister Marc Nohl.
Es wurden aktuell Schalungen gesetzt und die vorhandenen Beckenränder mit Beton und Eisen verstärkt. „Ich kann aktuell nicht beantworten, ob sich durch die Verzögerung die geplante Wiedereröffnung im Sommer 2025 verschiebt. Wir arbeiten unter Hochdruck, um unser Ziele zu erreichen“, sagt Bauleiterin Alexandra Dörrbecker. Aktuell werde an vielen Gewerken gleichzeitig gearbeitet.
Das Multifunktionsgebäude ist im Rohbau fertig
Der Rohbau für das neue Multifunktionshaus ist weitestgehend fertig, der Innenausbau steht in den Startlöchern. Im Keller des Gebäudes wird die Technik des Kinderbeckens untergebracht. Im hinteren Bereich entstehen Duschen. Neben den Toiletten, Sammel-und Einzelumkleiden ist im vorderen Teil ein Eltern-Kind-Bereich vorgesehen. Auch eine barrierefreie Toilette wird dort installiert.
Hier sind auch die Personalräume und ein Pausenraum für die Mitarbeiter vorgesehen.
Sie befanden sich vorher im alten Bademeisterhaus, dass abgerissen wurde, weil es nicht mehr standfest war. Zwischen Kinderbecken und Funktionsgebäude soll laut Bademeister Marc Nohl ein Sanitätsraum entstehen, der im Notfall für Rettungsschwimmer und Rettungskräfte zentral erreichbar sei.
Die Badeaufsicht soll künftig aus einem eigenen Gebäude ihre Arbeit direkt am Beckenrand verrichten. Marc Nohl: „Ein großes Plus. So können wir jeden Bereich gut überwachen und sofort Hilfe leisten, wenn es nötig wird.“
Das Schwimmbecken mit sieben Bahnen
Der Einbau des Edelstahlbeckens im Schwimmerbereich verzögert sich. Wenn die Probleme behoben sind und alles fertiggestellt ist, wird es sieben Bahnen für Schwimmer geben. Der Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Spielbereich werden besser voneinander abgegrenzt. Dafür wird die Rutsche leicht versetzt.
Der Drei-Meter-Sprungturm solle erhalten bleiben, so Marc Nohl, damit weiter Abzeichen abgenommen werden und Rettungsschwimmer ausgebildet werden können.
Das Kinderbecken mit Wasserpistole, Muschel und Leuchtturm
Das Grundgerüst für das neue Kinderbecken steht: das Edelstahlgerüst als auch die Verrohrungen wurden aufgebaut und installiert.
Zukünftig wird es nicht mehr nur eine Wassertiefe geben. Das Becken wird dann über flache und tiefere Bereiche verfügen, sagt Bauleiterin Dörrbecker.
Jetzt schon erkennbar sind diejenigen Stellen, an denen später die Rutsche, die Wasserpistole, die Muschel und ein Leuchtturm stehen werden. Das maritime Motto war von Bürgerinnen und Bürgern in einer Umfrage bestimmt worden.
Alexandra Dörrbecker: „Im nun anstehenden Arbeitsschritt übernimmt der Rohbauer. Er setzt die Schalung und gießt das Gerüst mit Beton aus. Dann wird die Edelstahlwanne eingebaut. Neben dem Planschbecken planen wir einen Spielbereich, in dem Kinder klettern, rutschen und schaukeln können. Diese Arbeiten sind für den zweiten Bauabschnitt vorgesehen.“
Die Wärmeversorgung läuft über PVT-Module
Damit das Wasser im Freibad künftig wieder zum Wohlfühlen ist, wird auf dem Dach des Multifunktionshauses eine PVT-Modulanlage installiert. Mit ihr kann Strom und Wärme erzeugt werden. Eine zusätzliche Wärmepumpe hilft dabei, das Wasser in sonnenarmen Zeiten wieder auf angenehme Badetemperaturen um die 25 Grad zu bringen.
Das Wasser im Freibad Erleborn stammt aus einer Quelle. Mit ihr könne der Bedarf größtenteils gedeckt werden, so Marc Nohl. In das neue, verkleinerte Schwimmbecken passen bis zu 2,1 Millionen Liter Wasser. Das neue Becken wird durch die Verkleinerung vom Energie- und Wasserverbrauch her effizienter betrieben werden können. Das Befüllen des Beckens dauert zwischen zweieinhalb bis fünf Wochen.
Am Beckenrand
Am Standort des alten Bademeisterhauses entsteht eine Terrasse. An der Stelle des alten Holzdaches soll eine zusätzliche kleinere Liegefläche entstehen.
Marc Nohl mit einem Schmunzeln: „Damit stellen wir die alte „Küsschenwiese“ wieder her.
Der Eingangsbereich wird im zweiten Bauabschnitt umgestaltet
„Der Eingangsbereich wird erst im zweiten Bauabschnitt erneuert, der im Herbst beginnen soll“, sagt Alexandra Dörrbecker. Dann erst soll die alte Gastronomie abgerissen werden. Sie soll zentral in einem Gebäude untergebracht werden, in dem dann ein Kiosk, die Kasse, ein DLRG-Raum und sanitäre Anlagen enthalten sein werden. Die sanitären Anlagen werden auch von außen erreichbar sein.
Im April 2025 stünden weitere Gespräche zum Bauzeitenplan an, so Alexandra Dörrbecker.
Quelle: Homberg/Efze – Uwe Dittmer