Vorzeitiger Entsorgerwechsel im Schwalm-Eder-Kreis: PreZero übernimmt ab 2025

Ab dem 1. Januar 2025 übernimmt die PreZero Service Nordhessen GmbH die Abfalleinsammlung im Schwalm-Eder-Kreis. Grund für den Wechsel ist die vorzeitige Kündigung des bisherigen Dienstleisters, der RMG Rohstoffmanagement GmbH, die ihren Vertrag mit dem Zweckverband Abfallwirtschaft Schwalm-Eder (ZVA) zum 31. Dezember 2024 beendet hat.
Die Kündigung durch RMG erfolgte nach einer nicht belegten Forderung nach einer Preiserhöhung von 24,4 %, die der ZVA nicht akzeptieren konnte. Landrat Winfried Becker, Vorsitzender des ZVA, betonte: „Wir verwalten das Geld der Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises und dürfen nur Zahlungen leisten, wenn sie rechtlich gerechtfertigt sind.“ Trotz Aufforderung nahm RMG die Kündigung nicht zurück und weigerte sich, die vertraglich vereinbarten Leistungen bis zur Klärung des Falls vor Gericht fortzusetzen.
Gerichtsverfahren ohne Einigung
Bereits seit 2023 laufen gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen dem ZVA und RMG vor dem Landgericht Kassel. Zwei Verhandlungstermine führten zu keiner Einigung. Ein Vergleichsvorschlag des ZVA, der sich an Empfehlungen des Bundeswirtschaftsministeriums zu Preisanpassungen infolge des Ukrainekriegs orientierte, wurde von RMG abgelehnt. Stattdessen legte RMG einen eigenen Vorschlag vor, der laut ZVA weder mit den vertraglichen Vereinbarungen noch mit geltendem Recht vereinbar war.
Schnelle Neuvergabe sichert Abfalleinsammlung
Um die Entsorgungssicherheit für die rund 180.000 Einwohner des Schwalm-Eder-Kreises zu gewährleisten, führte der ZVA eine Notvergabe durch. Den Zuschlag erhielt die PreZero Service Nordhessen GmbH, ein europaweit tätiger Umweltdienstleister mit Sitz in Lohfelden. „Ein solch kurzfristiger Wechsel ist zweifellos eine Herausforderung“, so Becker. „Doch PreZero ist ein leistungsstarker Partner, der die notwendigen Maßnahmen zeitnah umsetzen kann.“
Das Unternehmen hat bereits die erforderlichen Fahrzeuge bestellt und mit der Rekrutierung des Personals begonnen, um die Abfallentsorgung ab Januar 2025 nahtlos fortzuführen. Dennoch bittet der ZVA um Verständnis, falls es in der Übergangsphase zu Verzögerungen kommen sollte.
Blick in die Zukunft
Die Notvergabe sichert die Abfalleinsammlung zunächst für das Jahr 2025. Ab 2026 wird der ZVA ein neues, europaweites Ausschreibungsverfahren durchführen, um die langfristige Entsorgung im Landkreis zu gewährleisten.
Nicht betroffen von der Kündigung sind die Sperrmüllsammlung und die Sammlung der Verpackungen in den gelben Tonnen. Diese Dienstleistungen werden wie gewohnt erbracht.
Quelle: Zweckverband Abfallwirtschaft Schwalm-Eder